Fichtelgebirge 2004 |
1.Tag 19.5.2004 Die AnreiseIch fahre schon am Morgen mit dem Mopped zur Arbeit, denn wir wollen am frühen Nachmittag von dort aus starten. Natürlich kommen wir etwas spät gegen 14:45 Uhr weg. Es beginnt schon auf dem Weg durch Aschaffenburg mit dickem Verkehr. Die B26 bis Lohr und die Strecke über Karlstein bis Arnstein bringt wenigstens etwas Fahrspaß. |
2. Tag 20.5.2004 HimmelfahrtBereits vor sechs scheint die Sonne ins Zimmer. Aber wir lassen uns doch noch etwas mehr Zeit und brechen gegen Neun auf. Es ist bestes Wetter, blauer Himmel mit ein paar weißen Wolken. Hinter Kirchenlamitz queren wir den Höhenzug erneut und rollen dann am Ufer und über den Damm der Förmitztalsperre. Hinter Rehau führt die Straße über 5km schnurgerade in Wellen durch den Wald. Kurz vor der tschechischen Grenze biegt sie dann ab. Bei Prex lockt mich ein Schild über schmalste Sträßchen zum
"Dreiländereck".
Hier trafen einst die BRD, DDR und Tschecheslowakei zusammen. Heute sind es Bayern, Sachsen und Tschechien, deren Grenzen dem doch recht einsamen Ort seinen Namen geben. Auf kleinen Wegen driften wir immer entlang der tschechischen Grenze durch Wald und Feld bis wir nach einer Viertelstunde auf die B92 stoßen. Die ist mit gutem Asphalt belegt und auch die Kurven wurden nicht vergessen, so das der Spaß erst vom Grenzübergang nach Tschechien gebremst wird. Eine kleine Schlange von vielleicht zwanzig Fahrzeugen ist schnell abgefertigt. Ein kurzes Vorzeigen des Ausweises und wir sind im neuen EU-Land. Zwei Kilometer weiter wartet die dringend fällige Tankstelle auf uns. Der Literpreis liegt bei 27,40 Kronen (rund EUR 0,88), eine echte Erholung bei den aktuellen deutschen Hochpreisen. Ein nicht mal in der Karte eingezeichneter Weg bringt uns nach Poxdorf. Kurz vor Wernersreuth lockt uns dann ein bewirtschaftetes Naturfreundehaus zu einem Erfrischungspäuschen unter den Bäumen. Ein Stückchen vor Neustadt a. d. Waldnaab vertreibt ein Kaffee auf einer Wirtshausterasse die aufkommende Nachmittagsmüdigkeit. Wir biegen ab. Während Jürgen das zugehörige Museeum besucht, betrachte ich die weite Landschaft mit ihren leuchtend gelben Rapsfeldern und genieße die Ruhe des Ortes auf einer Bank. Aber dann wird es Zeit. Hinter Erbendorf begleitet uns die Fichtelnaab durch ihr malerisches Tal. Über Neusorg, Brand und Fichtelberg führt uns das Flüßchen bis Neubau, wo im Hof der Pension schon die Guzzi steht. Harald war schon um drei da, hat aber auch bis vor wenigen Minuten noch eine kleine Runde in der Gegend gedreht. |
3. Tag 21.5.2004Der Morgen präsentiert sich bedeckt, aber trocken. Da ich gestern mir doch bei einigen Strecken eine höhere Kurvendichte gewünscht hätte, habe ich den Frankenwald als Ziel auserkoren, dort verspricht die Karte Entsprechendes. Bald sitzen wir in einem Eiscafé, denn Harald hat gestern Abend zwei Wünsche geäußert: Ein Amarenabecher und eine Bratwurst sollen es sein. Der erste Wunsch ist somit erfüllt. Doch bald geht’s zurück zu den Maschinen, denn im Nordwesten droht dunkelschwarz die uns verfolgende Regenfront. Es ist kalt und ein stürmischer Wind treibt Nebel über den See. Es scheint tatsächlich Biber hier zu geben, denn an einigen Stellen sind Bäume und kleinere Stämmchen umgenagt. |
4. Tag 22.5.2004Beim Frühstück um halbneun gibt uns die Wirtin den Wetterbericht: Aktuelle Außentemperatur 4°C, aber trocken. Also warm anziehen und dann los. Nach einem kleinen Abstecher weg von der Pegnitz erreichen wir das Flüßchen in Velden wieder. Ein malerisch, romantischer Ort mit etlichen Gaststätten. Wir können nicht wiederstehen und es wird auch Zeit für eine kleine Aufwärmpause. So suchen wir eine der Kneipen auf und stärken uns etwas. Nach einer knappen Stunde nehmen wir das gewundene Pegnitztal unter die Räder. Auf der gemächlich dahinfließenden, immer wieder aufgestauten Pegnitz sind einige Kanufahrer unterwegs. Viel zu schnell erreichen wir Hersbruck und damit das Ende des engeren Pegnitztals, daß hier breiter wird. Auf dem weiteren Weg halte ich mich immer an die grün gekennzeichneten Strecken auf der Karte. Wir schwingen per Gräfenberg, Weingarts, Kunreuth, Egloffstein, Zaunsbach und Morschreuth ins Herz der Fränkischen Schweiz. Kurz hinter Leutzdorf stechen wir auf einem engen Weg hinab ins tief unten liegende Wiesenttal. Wir halten uns an die Wiesent und folgen dem klasse Asphaltband bis Waischenfeld, wo ein kleines Brückchen uns über den Fluß bringt. Über den Berg wechseln wir ins Tal des Ailbachs. Vobei am Eingang zur Sophienhöhe liegt dann Schloß Rabenstein vor uns auf der Höhe. Leider ist im ganzen Tal Tempo 60, so daß man die Sache mit gebremsten Schaum angehen muß, denn hinter jeder Biegung könnte ja eine Kontrolle lauern. Bei Behringer Mühle angelangt, geht es durchs Püttlachtal weiter. In Tüchersfeld und Pottenstein und auch im weiteren Verlauf des Tals ragen rechts und links pittoreske Felsformationen auf. Vorbei an der Teufelshöhle, die vermutlich so heißt, weil auf dem zugehörigen Parkplatz der Teufel los ist, steuern wir den Ort Pegnitz an. Das letzte Stück des "Heimwegs" geht es mal wieder kreuz und quer voran. Thurndorf, Altencreußen, Speichersdorf und Kirchenpingarten sind die Stationen. Noch einmal die tolle Straße bis Warmensteinach und einige Drehungen am Gasgriff später rollen wir in den Hof unserer Pension. Die letzten 20...30km höher hinauf wurde es auch wieder merklich kühler, so daß wir nach der ausgedehnten Runde froh sind, wieder ins Warme zu kommen. Die heiße Dusche und das anschließende Bier vor dem Essen sind redlich verdient.
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5. Tag 23.5.2004 HeimwärtsDer Morgen beginnt mit einer Überraschung. Beim Blick aus dem Fenster glaube ich zu träumen. Auf Dächern, Autos und auf den Moppedern liegt doch tatsächlich etwas Schnee. Nach dem ausgiebigen Frühstück brechen wir auf. Hier oben sind Temperaturen so um 5°C. Dicke graue Wolken begleiten uns. Aber zumindest die Strecke ist einigermassen trocken. In Bad Berneck tanken wir noch einmal voll und rollen dann durch hüpfende Hagel- und Graupelkörner weiter. |
© By Kurt Pfeffer im Mai 2004 |